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Schockmoment gegen Arsenal: Rodris Saison ist vorbei
Vor zwei Wochen: Auf dem Spielfeld liegend und vor Schmerzen schreiend sorgte Man Citys Mittelfeld Juwel Rodri im Topspiel gegen Arsenal für grosses entsetzen bei seinem Team. Der Spanier musste verletzt das Spielfeld verlassen und die Citizens befürchteten das Schlimmste. Wenige Tage später zeigten sich die schlimmen Konsequenzen der Verletzung. Manchester City rechnet mit einer neunmonatigen Absenz des Spielers. Was bedeutet die Abwesenheit für den Club aus Manchester, kann die Rolle von Rodri ein anderer Spieler übernehmen oder ändert sich das Spiel von City komplett?
Ist das System von Guardiola auch ohne Rodri effektiv?
Eine komplette Taktische Neuerfindung wird sicher nicht geschehen, da Pep Guardiolas System nicht von einem Spieler abhängt. Jedoch ist wichtig zu erwähnen, dass die Rolle von Rodri, Guardiolas Fussball funktionieren lässt und bei falscher Ausführung vor allem dem Defensivverhalten schaden kann. Um sicher zu gehen, dass sie sowohl den defensiven als auch offensiven Spielplan Guardiolas Verstehen gebe ich Ihnen eine Zusammenfassung
Offensiv:
Was auf dem Blatt nach einem 4-3-3 (beziehungsweise im Spiel 4-1-4-1) aussieht wird beim Lancieren eines Angriffs in ein 3-2-4-1 transformiert. Eine Formation, welche dafür sorgen sollte, dass Transitions sowohl in die Offensive als auch in die Defensive aufgrund der gleichmässigen Verteilung der Spieler schnell durchgeführt werden können.
In der Offensivbewegung werden dabei die Räume sehr eng, wobei die Angriffsspieler (die vorderen zwei Blöcke) von Man City mit dem Zurückgehen reagieren und sich dem Ball nähern. Dadurch werden die sowieso schon engen Räume noch enger und es entsteht ein grosser Druck auf dem ballhaltenden Spieler. Dieser muss die Ruhe behalten und den Ball am besten so lange behalten, bis sich die gegnerische Mannschaft durch Pressing oder schlampige Deckung out of shape befindet. Dann kann der ballhaltende Spieler einen Pass durchführen. Diese Rolle des Einleitens eines Angriffes übernahm derzeit Rodri, der mit seiner Ruhe und Passgenauigkeit, die Station zwischen der Abwehrkette und den Offensivblöcken bildete. Solch ein Spieler muss physisch stark sein, gut am Ball sein und bei hohem Pressing und engen Räumen nicht in Hektik geraten. Ganz viele Aufgaben für einen Spieler, weswegen nur die besten der Welt diese Position spielen können.
Defensiv:
Grundsätzlich kann man sagen, dass man im System von Guardiola probiert, so wenig wie möglich zu verteidigen, da Manchester Citys Fussball offensiv und Ballbesitz orientiert ist. Wenn sie allerdings den Ball während eines Angriffs verlieren sollten, probieren die Cityzens den Ball sofort wieder zurückzuerobern. Das gelingt meistens sehr gut, da auf kleinem Raum viele Man City Spieler sind, die nach einem Ballverlust direkt den gegnerischen Spieler angreifen können. Somit können Konter unterbunden werden.
Wenn sich allerdings die gegnerische Mannschaft dazu entscheidet das Spiel zu beruhigen und nach dem Ballgewinn nicht direkt ein Konter zu lancieren, dann bewegt sich Manchester City in ihre Defensivformation 4-3-3 (genauer: 4-1-4-1). Das kann zum Beispiel ein sicherer Pass der gegnerischen Mannschaft nach einem Ballgewinn sein.
In diesem Fall passt sich City den Mannschaften an gegen die sie spielen. Gegen Arsenal und Liverpool ist die Formation kompakter, gegen Gegner wie Everton oder Palace ist die Formation breiter und hat dementsprechend mehr Lücken. Das Abwehrverhalten zeichnet sich dann dadurch aus, dass man den ballhaltenden Spieler der anderen Mannschaft mit Überzahl Situationen in Unsicherheit bringen möchte.
Da allerdings die meisten Mannschaften nur durch das Kontern gegen Manchester City eine Chance haben, stellt das zugleich auch die grösste Herausforderung an Man City. Da wird die defensive Abhängigkeit von Rodri ersichtlich, der beim Angriffsspiel von Manchester City immer schauen muss, dass er seine Positon hält. Als sogenannter Holding Midfielder sollte er nämlich immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Das heisst; falls Man City den Ball verliert, soll Rodri die potenziell gefährlichen Räume schon geschlossen haben. Ebenfalls sollte der Holding Midfielder immer riechen können, wohin der nächste Pass gespielt wird, um ihn abzufangen (falls möglich). Eine äusserste schwierige Position, die auch Rodri zuerst lernen musste, als er 2019 von Atletico Madrid zu Manchester City wechselte. «Mit der Zeit versteht er die Position immer besser und bewegt sich von Saison zu Saison optimaler», erwähnt Pep Guardiola kürzlich an einer Pressekonferenz.
Die Statistiken sprechen klare Worte bezüglich des Rodri Ausfalls
Vergangenes Wochenende reichte es für Manchester City nicht für mehr als ein Unentschieden Auswärts in Newcastle. Es war das erste Spiel nach Rodris Verletzung, wobei Mateo Kovacic die Position übernahm. Mit elf Schüssen und vier davon aufs Tor war die Defensivarbeit von Manchester City im St. James’ Park alles andere als solide. Ich möchte nicht alles auf Kovacic schieben, der hat ein durchschnittliches Spiel absolviert, allerdings merkte man die Anfälligkeit für schnelle Gegenangriffe stark in diesem Spiel. Wenn man sich dabei die Statistik anschaut, wie Man City mit und ohne Rodri abschneidet, fällt auf, dass die Qualität abnimmt, wenn Rodri nicht spielt.
Sollte sich Guardiola nun einen neuen Spielplan überlegen? Weiterhin das Spiel ohne Rodri durchziehen? Oder im Winter einen passenden Ersatz verpflichten? Diese Fragen bringen den Kopf von Pep Guardiola momentan sicher zum Glühen. Es wäre nicht verwundernd, wenn die Erfolgsserie der Skyblues dieses Jahr unterbrochen wird. Doch unterschätzen wir das Genie Pep Guardiola nicht. Xabi Alonso sagte einmal: «Guardiola ist seiner Zeit immer voraus». Doch konnte er auch mit dem Ausfall von Rodri rechnen?